Raum, Kunst und Wissen
Der erste Eindruck der Gebäude und ihrer Architektur auf dem Campus ist nicht besonders spektakulär. Sie wirken schlicht und funktional. Doch wer genauer hinsieht kann einige spannende Entdeckungen machen. So viele, dass sich damit ein ganzes Seminar füllen lässt. Das haben Studierende der Kunstgeschichte in diesem Semester getan. Neben der Architektur der Gebäude und ihrer Geschichte haben sich die Studierenden auch mit der Landschaftsarchitektur, der Freiraumgestaltung und den Kunstwerken auf dem Campus auseinandergesetzt.
Ihr „Wissen“ zu „Raum“ und „Kunst“ haben sie dabei ganz klassisch über Forschungsliteratur, aber auch durch Campus-Begehungen und intensive Recherchen im Universitätsarchiv erworben. Denn einiges von diesem Wissen ist nicht in wissenschaftlichen Aufsätzen zu finden, sondern musste regelrecht entdeckt werden. Dabei ging es auch um das persönliche Erleben des Campus und die Frage, wie er auf sie wirkt.
Die "Angebote" der Campus-Architektur
Da die Architektur auf dem Campus nicht besonders spektakulär ist, haben sich die meisten von uns wahrscheinlich noch nie Gedanken darüber gemacht. Dabei sollte die HHU als Massenuniversität auch gar nicht repräsentativ wirken, also in erster Linie nicht schön und erhaben sein, sondern durch ihre Funktionalität wirken. Ihre Architektur sollte signalisieren, dass hier ein Ort ist, der für alle offen ist.
Pompöse Räume könnten das nicht. Sie würden beeindrucken, vielleicht sogar einschüchtern, Unterschiede aufwerfen und vom eigentlich Wichtigen ablenken. Denn das Wichtige ist das, was wir an diesem Ort machen. Hier können wir uns treffen, miteinander ins Gespräch kommen und nachdenken. Und dazu macht die Architektur viele Angebote. Die vielen Sitzgelegenheiten drinnen und draußen laden zum Verweilen und zum gemeinsamen Austausch ein. Überall lassen sich Sitzgruppen in Nischen und Ecken finden, in die man sich allein oder in Kleingruppen zurückziehen kann. Ein Ort für interdisziplinäre Dialoge und ein Ort zum Nachdenken, genau das soll die Architektur des Campus darstellen.
Unser Campus ist schön
Schönheit ist etwas sehr Subjektives und liegt bekanntlich im Auge des Betrachtenden. Trotzdem kann man bei unserem Campus schon von einem schönen Ort sprechen. Manche Gebäude gefallen uns vielleicht besser und manche eher weniger. Dadurch, dass die Architektur aber so abwechslungsreich ist und die Gebäude selten in einer geraden Linie stehen, wirkt sie insgesamt sehr natürlich. Der Campus ist nämlich einer natürlichen städtischen Umgebung nachempfunden und gerade auch die Landschaftsgestaltung macht ihn zu einem schönen Ort. Grünflächen, Bäume, Kunstwerke und die wellenartigen Campuswege tragen dazu bei.
Die Entdeckungen der Seminarteilnehmer:innen gehen aber noch darüber hinaus.
Entdeckungen auf dem Campus:
Mit viel Engagement und Forschergeist haben sie einen offenen Lehrraum geschaffen. Sie haben ein Gespür dafür entwickelt, mit offenen Augen über den Campus zu gehen und ihn auch mit gestalten zu können. Und das ist eigentlich die größte Entdeckung.
Welche physische Entdeckungen sie auf dem Campus gemacht haben, haben sie leider nicht verraten. Man muss aber nicht unbedingt auf die Entdeckungen anderer Studierender warten, wenn man sie selber machen kann.
Als kleinen Vorgeschmack für eure erste Entdeckungstour habe ich euch ein paar Orte mitgebracht, die ihr wahrscheinlich noch nicht kennt. Das verwinkelte Treppenhaus im Gebäude 26.11, dass ein bisschen an die fliegenden Treppen bei Harry Potter erinnert, und die Sitznische am Gebäude 25.11 liegen direkt gegenüber.
"Außen-Hörsaal" hinter der Bibliothek
Dieser Ort wirkt ein bisschen wie ein Skatepark. Und so wurde er auch tatsächlich schon genutzt. Er diente ebenso lange als Treffpunkt für junge Familien, die von hier aus ihre Fahrradtouren starteten.
Vielleicht startet hier ja auch eure Tour über den Campus. Ein mögliches Ziel könnten die Gebäude 25.12-22 sein. Hier warten ein kleiner "Indoor-Jungle" und als Highlight ein, von der Decke hängender, Baumstumpf auf euch.
Unser
Heine-Denkmal
und seine
bewegte Geschichte
Ein Denkmal zum Anfassen:
Ob Vorlesungszeit oder Semesterferien, ob Montag morgens oder Samstag abends,
unser Heine steht vor der Bibliothek und grübelt. Schon seit 1994 steht er dort in seiner Denkerpose. Was ihm wohl durch den Kopf gehen mag? Gesehen hat er wahrscheinlich schon einiges. Vor allem unzählige Studierende, die mit ihm auf ihren Abschluss anstoßen und feiern, die ihren Pausensnack bei ihm essen oder einfach nur vorbeigehen. Unser Heine ist nämlich ein Denkmal zum Anfassen. Er steht nicht, so wie andere Denkmäler, auf einem hohen Sockel und schaut auf uns herab. Nein, sein Sockel besteht aus zwei niedrigen Stufen, die zum Verweilen einladen. Deswegen trägt er zu Karneval auch schon mal eine Perücke oder in der Adventszeit eine Weihnachtsmütze. Doch fast wäre er gar nicht zu uns auf den Campus gekommen.
Fast wäre das Denkmal nicht gebaut worden:
Darüber hat Professor Körner, ehemaliger Leiter des Instituts für Kunstgeschichte an der HHU, am 07.12.22 einen Vortrag gehalten. 1993 fragte ihn der damalige Rektor der Uni, Rektor Kaiser, was er von dem vorgelegten Denkmalsvorschlag halte. Professor Körner hatte verschiedene Bedenken und riet Rektor Kaiser das Denkmal nicht bauen zu lassen, zumindest nicht unter diesen Umständen. Und tatsächlich entschied sich der Rektor gegen den Denkmalsvorschlag. Aber nur kurzzeitig, denn quasi über Nacht wurden ihm die möglichen Konsequenzen bewusst. Vor seinem geistigen Auge sah er schon die Schlagzeilen der Zeitungsartikel: „Rektor Kaiser lehnt Heine-Denkmal ab!“ Das konnte er nicht zulassen, obwohl die Bedenken damals groß waren.
Bildhauer Hugo Lederer (1871-1940)
Bedenken wegen Lederer:
Links ist der Bildhauer Hugo Lederer zu sehen. 1911 beauftragte die Stadt Hamburg, Lederer damit ein Heine-Denkmal zu entwerfen. 1913 war der Bronzeguss fertig und 1926 wurde er aufgestellt. Da Heine Jude war, wurde das Denkmal mehrfach geschändet, 1933 mit der Machtübernahme der Nazis demontiert und 1943 eingeschmolzen.
Nach dem Vorschlag der "HHU-Denkmals-Gruppe" sollte Lederers Heine als künstlerische Vorlage genommen werden.
Das gefiel Professor Körner aus zwei Gründen nicht: Die größten Sorgen bereitete ihm der Gedanke eine Statue nach der Vorlage eines deutschnationalen Bildhauers auf den Campus zu holen, denn das war Lederer. 1906 entwarf er das monumentale Hamburger Bismarck-Denkmal, welches als das deutschnationale Denkmal schlechthin gilt. Dieses und seine weiteren Werke waren zwar keine NS-Kunst im eigentlichen Sinne, können aber als (ideologische) Vorläufer bezeichnet werden.
Statue auf dem Fechterbrunnen vor der Universität in Breslau (1901-1904) von Hugo Lederer
Das Kastaniendenkmal:
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten bemühte er sich außerdem sich anzubiedern. Dem Kreise Hindenburgs schlug er vor, das sogenannte "Kastaniendenkmal" zu bauen. Nach dem Bismarck-Denkmal sollte dies ein weiteres monumentales, deutschnationales Denkmal werden. Hindenburgs Tod kurz darauf verhinderte allerdings, dass er überhaupt davon Notiz nahm.
Der Fechterbrunnen:
Links im Bild sehen wir die Statue auf dem Fechterbrunnen vor der Universität in Breslau, die Lederer von 1901 bis 1904 erstellte.
Figuren wie der Fechter ähneln doch sehr den Plastiken Arno Brekers, dem bekanntesten Bildhauer der NS-Kunst. Aus Sicht der Nazis sollte die Kunst den abgebildeten Menschen als idealtypisch, stark und überlegen darstellen. Daher fällt es uns schwer solche Figuren unbelastet anzuschauen, auch wenn der Fechter keine Statue ist, die für die Nazis zu Propagandazwecken erstellt wurde.
Von Lederers Werkstattmodell zu unserem Heine-Denkmal:
Wie bereits erwähnt, wurde das Hamburger Heine-Denkmal 1933 durch die Nazis demontiert und 1943 eingeschmolzen. Für gewöhnlich fertigen Bildhauer aber eine kleine Vorlage aus Ton oder Wachs an. Lederer hatte eine Tonskizze modelliert und der Haltbarkeit wegen in Gips gegossen. Die Firma Barth goss nach diesem Gips eine Bronzestatuette, die in Besitz des Düsseldorfer Juristen Friedrich Maase kam. Nach dem Tod Friedrich Maases gelangte die Statuette in den Besitz des Journalisten Otto Schönfeldt. Schönfeldt bot dem Rektor der HHU die Statuette zum Kauf an; der Freundeskreis der HHU erklärte sich bereit, die finanzielle Seite zu erledigen, unter der Auflage, dass die Statuette als Vorlage für ein zu errichtendes Heine-Denkmal auf dem Campus genommen würde. Nun sollte von der ca. 50 cm hohen Bronzestatuette ein Gipsabguss genommen werden und diese auf Lebensgröße vergrößert werden.
Professor Körner hatte allerdings Bedenken wegen des verfälschenden Effekts, den die Vergrößerung verursachen würde.
Der verfälschende Effekt der Vergrößerung:
Auf der kleinen Bronzestatuette, die auf Lederers Tonskizze basierte, waren Spuren der Handarbeit zu sehen. Das Skizzenhafte, geprägt durch die vielen Furchen, wurde bei der fast vierfachen Vergrößerung natürlich mit vergrößert und war nun noch dominanter. Dieser Effekt des sogenannten "Blow-up-Verfahrens" war Professor Körner zuvor bekannt und begründete seinen zweiten Einwand. Er befürchtete, dass das Denkmal aufgrund der zunehmenden Unschärfe zu einer schlecht rekonstruierten Hamburger Kopie wird.
Auf dem linken Foto sind die vergrößerten Spuren Lederers formender Handarbeit tatsächlich deutlich zu sehen. Die bekamen nach der Enthüllung aber größtenteils Lob und machten das Kunstwerk darüber hinaus einzigartig.
Happy End:
Damit war auch Professor Körner sehr zufrieden. Heute ist er also froh, dass Rektor Kaiser damals nicht auf ihn gehört hat, und wir auch.
Das Heine-Denkmal vor der Bibliothek hat also nicht nur eine bewegte Geschichte, sondern auch eine nahbare, fast persönliche Art und darüber hinaus Ecken und Kanten, die es zu dem machen, was es ist: Zu "unserem Heine-Denkmal".
Rhetorikswerkstatt
Vom Witz zur Comedy-Performance
Was passiert eigentlich wenn Influencer, Fengshui-Meister und eine Öko-Tante in einer WG aufeinandertreffen?
Kann ein gemeinsamer Tag gut funktionieren, oder kommt es vielleicht doch zu dem ein oder anderen Drama?
Davon möchte die Rhetorikwerkstatt in einem selbst inszenierten Stück berichten:
Welche Verbindung teilen Rhetorik und Humor?
Was ist Rhetorik eigentlich und warum gibt es ein Seminar, das diese Punkte verknüpft?
Unter Rhetorik versteht man die Lehre von der wirkungsvollen Gestaltung der Rede, kurz: Redekunst. Beim Zuhören eines Gegenübers merkt man schnell, ob man demjenigen stundenlang an den Lippen hängen könnte, oder ob genau das Gegenteil eintrifft und man sich wünscht, die Zeit verginge schneller. Aber ist die Kunst des guten Redens und Erzählens etwas, was einem einfach nur liegt, oder kann jeder diese Kunst erlernen?
Ein Einblick:
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was für Arten von Comedy es gibt und was man gut findet, setzten sich die Studierenden thematisch zunächst mit verschiedenen Komödianten-darunter zum Beispiel Eckert von Hirschhausen (bekannt für sein medizinisches Kabarett) auseinander.
Der Kurs der Rhetorikwerkstatt stellte sich die Frage, ob man selbst eine Form von Comedy gestalten und aufführen kann. Geplant werden sollte ein Vorlesetag. Aus dieser Idee wurde leider nichts, denn der Umsetzung und den Kursteilnehmenden wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht und die Veranstaltung nicht genehmigt. Der Grund hierfür: Man hatte Sorge, die Aktion könnte in einer Massenveranstaltung enden und die Sicherheit der Veranstaltung nicht garantiert werden.
Also kam eine Alternative her: Die Studierenden nehmen das Ganze auf und stellen den Clip ganz einfach online zur Verfügung. So entsteht eine Sitcom, die sich die Kursteilnehmer selbst ausdenken und am Ende inszenieren.
Zur Sitcom:
Inhalt der Sitcom: Das Leben in einer WG mit diversen Persönlichkeiten. Es fließen Ideen und Vorstellungen ein, wie das Leben von typischen Studierenden so aussehen kann.
Der wohl wichtigste Gedanke: Es soll kooperativer Humor praktiziert werden! Es sollen keine Witze auf Kosten anderer gemacht werden und es soll gemeinsam über etwas gelacht werden können! Ein Punkt wo alle sich ebenfalls einig sind: Situationskomik gefällt sehr!
Was sagen die Teilnehmenden?
Was den Teilnehmern neben der ganzen Komik ebenfalls sehr gut gefällt: Man wird in diesem Seminar nicht nur zum Komiker. Gleichzeitig schlüpft man hier in die Rolle des Schauspielers, des Kameramanns und Co.
„Solche Angebote sind immer so schön!“ heißt es in der Runde. Gerade in dieser Form der kreativen Angebote lernt man auch etwas über sich selbst, man hat einen anregenden und aktiven Austausch, was zwangsläufig auch zu einem besseren Lernen verhilft! Gerade das Praxisorientierte macht einen enormen Unterschied aus, hier gilt „Learning by doing“.
Zum Seminar und was man so mitnimmt:
Nicht „nur“ die Komik ist Bestandteil des Seminars: Verschiedene Formen der Rhetorik werden erlernt und perfektioniert. Es findet ein personalisiertes Sprechtraining, bei dem man unter anderem Tipps für eine klarere Aussprache erhält, statt.
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Und wer Sorge trägt, man muss als kreativer Kopf geboren werden, um zum Beispiel Humor zu praktizieren, der kann an dieser Stelle aufatmen, auch hier gilt: Übung macht den Meister!
Campusromane
Ausgangssituation:
Das ursprüngliche Format des Seminars „Campusromane“ sah vor, ein klassisches Seminar mit einer bestimmten Anzahl von Romanen vorzugeben, die der Gattung Campusromane zugehörig sind. Später sollte dann im gemeinsamen Austausch über diese diskutiert werden. Kurz vor den Weihnachtsferien wurde dann aber klar, dieses „starre“ Konzept geht nicht auf. Es passte einfach nicht zu den Kursteilnehmer:innen. Zwar war das Ganze so nicht vorgesehen, aber es funktionierte letzten Endes hervorragend: Die ursprünglich Form wurde verworfen und ein Seminar gestaltet, was zu seinen Studierenden passt. Nun deckte sich das Seminar mit den eigentlichen Interessen und Vorstellungen der Studierenden.
Ein Beispiel dafür, dass Studieren nicht nach einem starren Konzept erfolgen muss. Nein, es kann Raum für eine Neugestaltung geben, die die Wünsche der Studierenden berücksichtigt und trotzdem in eine ergebnisorientierte sowie -bringende Richtung führt.
Wie es weiter ging:
Wie oben erwähnt, wurde das Seminar in seiner bisherigen Form unterbrochen und machte Platz für eine Art von „Nischen-Literatur“.
Das Thema "Dark Academia Aesthetic" rückte in den Vordergrund. Dieser Stil war tatsächlich der eigentliche Grund, weswegen die Studierenden sich zu dem Seminar angemeldet hatten. Denn auch bei Dark Academia kann der Campus Teil der Geschichte sein. Das Seminar entwickelte sich nun in eine neue Richtung.
Ein Vergleich:
Ein zentraler Aspekt der Campusromane ist, den Campus als einen politischen Ort zu reflektieren. Bei Dark Academia geht es stattdessen um Aspekte wie ästhetische Bilder, Wissenschaft, Studium und Lehre. Auch kann Politik eine Rolle in dieser Art von Literatur spielen. Oft aber geht es bei Dark Academia viel mehr und das Thema Moral und die Frage was einen Menschen gut macht. Kritik ist ein zentrales Element. Beispiele für Dark Academia sind unter anderem „The Secret History“ oder „If we were villains“.
Wie erkenne ich Dark Academia?
Beispiele für ästhetische Elemente sind tintenverklebte Finger, die Dunkelheit, gerne einhergehend mit Kerzenlicht- man stelle sich eine dunkle Bibliothek mit Kerzenschein, in der gelesen wird, vor. Es taucht sehr gerne sehr viel Kaffee auf. Weitere Elemente wären klassische Literatur, Neoklassizismus und Sarkasmus. Bilder von Eliteuniversitäten wie Harvard, Yale und Co. werden unmittelbar mit diesen Merkmalen assoziiert. Ein „Vibe“ entsteht innerhalb der Dark Academia.
Es wirkt als sei letzten Endes nicht die Kritik allein im Vordergrund: vielmehr wirkt es so, als gehe es bei Dark Academia zudem um eine Pose und Selbstinszenierung, dem Reflektieren und der Freude an Schönheit.
Eine kleine Tour durch den Botanischen Garten
Lageplan:
Öffnungszeiten Haupteingang
März und Oktober
Mo – Fr 8 – 18 Uhr | Sa 13 – 18 Uhr Sonn- und Feiertage 10 – 18 Uhr
April bis September
Mo – Fr 8 – 19 Uhr | Sa 13 – 19 Uhr Sonn- und Feiertage 10 – 19 Uhr
November bis Februar Mo – Fr 8 – 16 Uhr
Die Gewächshäuser und der Nebeneingang werden 30 min früher geschlossen.
Der Eintritt ist kostenfrei.
Der Zugang zum Botanischen Garten sowie seine Hauptwege sind barrierefrei.
Wersten
Brückerbach
Mitteleuropa
Auwald
Obstwiese
Kiefern-
Gewässergesellschaft
Konifereninseln
Moor
Kaukasus
Wetterstation
Wildblumenwiese
Japan
Imker
China
Gefährdete
Kuppel
Konifereninseln
Alpinum
Systematische Abteilung
Südamerika
Verwaltung
Betriebshof
Orangerie
Sammlung
Südafrika
Sukkulente Panzen
Bestäubungs-
biologie
Bauerngarten
Araukarien-Beet
Haupteingang
Anzucht
Himmelgeist
Nord-Amerika
Apotheker- garten
Nebeneingang
Straßen- | U-Bahn 70 4 | U73, U79
Anlieferung
P2
Universitätsstraße
P1
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Länge des Rundwegs: 1000 m Größe des Geländes: 8 ha
50 m
i
N
„Pflanzen sind die Grundlage unseres Lebens.“
Der Botanische Garten dient als wissenschaftliche Einrichtung der Forschung und Lehre. Und er öffnet sich ganzjährig dem Publikum und bietet ein attraktives Veranstaltungsprogramm.
Der Botanische Garten
Eine große Wildblumenwiese ist umgeben von vielfältigen Abteilungen: Die Bestäubungsbiologie lädt zum Beobachten, Bauern- und Apothekergarten zum Verweilen ein. Mit der nordamerikanischen Vegetation beginnt die Geographie und führt über Asien nach Mitteleuropa. Das „System“ zeigt die natürliche Verwandtschaft der Blütenpflanzen. Ein kleines Moor beherbergt geschützte Arten aus der Region und das Alpinum repräsentiert die Bergwelt.
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CEPLAS – Pflanzen der Zukunft
Die Entwicklung innovativer Strategien für eine nachhaltige Pflanzenproduktion steht im Fokus des Exzellenzclusters:
Der Nutzpflanzengarten zeigt alternative Nutz- pflanzen für die Energiegewinnung aus nach- wachsenden Rohstoffen – heute und in Zukunft.
Im Bereich Pflanzenzüchtung werden die Entwicklungsgeschichte von Mais und Weizen, sowie entscheidende Meilensteine in der Züchtung dargestellt.
Die Gewächshäuser
Die Kuppel beeindruckt mit Pflanzen der Kanarischen Inseln, aus Chile, Australien, Neuseeland, Asien und Kalifornien. Im Südafrika-Haus steht die Kap-Region im Fokus und die Orangerie beherbergt exotische Gehölze.
Egal ob Regen oder Sonnenschein, in der Kuppel kannst du zu jeder Jahreszeit und zu jedem Wetter die Schönheit der verschiedensten Pflanzen auf dich wirken lassen!
Und auch an kleine Forscher wurde gedacht: So finden in der Forschungsstation regelmäßig Events für zukünfitige Wissenschaftler statt ;)
"Schön, dass du hier bist!
Mein Name ist Lucy (auch bekannt als bogacat).
Komm mich doch mal im Botanischen Garten besuchen.
Wenn es dir auch so viel Spaß macht wie mir, können wir ja gemeinsam Mäuse jagen. =^.^=
Oder du kraulst meinen Bauch.
Miauuuu!
P.S.: Ich habe sogar einen Instagram Account, schau doch mal rein!"
@bogacathhu
Welche Uni kann schon von sich behaupten, eine bogacat zu haben?
Wie cool ist das denn?! Ein Audioguide voller Infos zum Botanischen Garten!
Für diejenigen, die einen gemütlichen und vielleicht auch informativen Spaziergang machen wollen, aber auch mal eine Pause von allen möglichen Lektüren brauchen ^^
"Hier tut sich immer was! Gespannt beobachten wir, was der BoGa in Zukunft noch so zu bieten hat!" (Zitat: Herr Gans)
Wusstet du woher der Garten, wie wir ihn heute kennen, seinen Ursprung hat?
Bereits in der Jungsteinzeit wurden erste Wildpflanzen gezielt in Nähe der Wohnsiedlungen angepflanzt. Damals eher eine funktionelle Rolle, heutzutage vielleicht doch eher optisch.
Die Bank lädt doch regelrecht zum Verweilen ein!
"Ich bin es nochmal: Wie du siehst, gibt es hier bei uns eine Menge zu Entdecken! Und das war nur ein kleiner Vorgeschmack... Der Botanische Garten ist in meinen Augen eine kleine Oase, die zum Erholen einlädt.
Du kannst hier sogar Honig oder Pflanzen erwerben, die entweder verschenkt, oder zu einem kleinen Preis verkauft werden."
Übersetzungswerkstatt
(Seminar)
"translating Heine übersetzt"
(Einzelveranstaltung)
und:
Übersetzungsarbeit stellen sich einige von uns vielleicht banal und langweilig vor. Schließlich übersetzt man mehr oder weniger einfach Wort für Wort von einer Sprache in die andere. Doch ganz so einfach ist es nicht, da man vieles gar nicht eins zu eins übersetzen kann. Beispielsweise gibt es bestimmte Redewendungen in der einen, aber nicht in der anderen Sprache. Würden wir eine uns fremde Redewendung einfach Wort für Wort übersetzen, würden wir deren Bedeutung verfälschen. Um das zu vermeiden sind sogenannte idiomatische Kenntnisse nötig. Auch kulturelle Kenntnisse sind wichtig. In unterschiedlichen Kulturen werden z.B. unterschiedliche Symbole verwendet. Teilweise haben die gleichen Symbole in anderen Regionen aber auch komplett verschiedene Bedeutungen: So steht in China der Drache für Glück, Güte, Intelligenz, Reichtum, Fruchtbarkeit und weitere ausschließlich positive Bedeutungen. Dagegen verbindet man in Europa eher Negatives mit ihm. Er wird hier als menschenfeindliches Ungeheuer und als Sinnbild des Chaos angesehen. Übersetzungsarbeit heißt also auch sich tiefergehend mit der Verbindung von Kultur und Sprache auseinanderzusetzen.
Übersetzungswerkstatt
Übersetzung ist Detailarbeit:
Besonders bei literarischen Texten ist es wichtig ganz genau hinzuschauen, da die Bedeutungen einzelner Textstellen oft nicht im wörtlichen Sinne zu verstehen sind. Sprachliche Bilder und rhetorische Figuren müssen zuvor erst interpretiert werden. Genau hinschauen muss man bei einer Übersetzung aber eigentlich immer, egal um welche Textsorte es geht.
Außerdem ist jede Sprache ein eigenes Medium mit seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten. Beispielsweise unterscheiden diese sich im Japanischen sehr stark von denen der europäischen Sprachen. Die Verwendung von Höflichkeitsformen, Pronomina und Artikeln oder die Satzstellung sind nur einige Beispiele, auf die es bei der Übersetzung ankommt. Und weil es dabei so viel zu beachten gibt, ist Übersetzen eben keine banale Arbeit, sondern sprichwörtlich eine "Wissenschaft für sich".
Übersetzung im Team:
Deswegen gibt es an der HHU zum einen das "Centre for Translation Studies" und zum anderen den Masterstudiengang "Literaturübersetzen". Im Wintersemester 22/23 haben sich die Studierenden dieses Fachs und ein paar weitere Interessierte zur Übersetzungswerkstatt getroffen. In diesem Seminar haben sie gemeinsam an Übersetzungen gearbeitet. Für teilweise eigene Projekte haben sie im Team Lösungsansätze für konkrete Übersetzungsprobleme entwickelt. Egal ob für eine Masterarbeit oder nur für ein Hobbyprojekt, ob aus einen Film oder einem Gedicht übersetzt wurde, der Austausch war für alle sehr anregend.
"Wenn fünf verschiedene Personen einen Satz übersetzen, kommen fünf verschiedene Variationen dabei heraus" (Zitat der Dozentin Dr. Pirker). Das verdeutlicht zum einen die große Herausforderung beim Übersetzen, zeigt aber auch, dass im Team vermeintlich unlösbare Übersetzungsprobleme gelöst werden können.
Die Veranstaltung war für alle geöffnet.
Neue Perspektiven durch Vorträge:
Zusätzlich zum regelmäßigen Austausch zwischen den Studierenden konnten sie durch Vorträge von Wissenschaftler:innen neue Einblicke bekommen. Eine der Seminarsitzungen bestand sogar ausschließlich aus Vorträgen: Unter dem Motto "translating HEINE übersetzt" haben Forschende ihre Übersetzungen einzelner Werke von Heine vorgestellt und erläutert vor welchen Herausforderungen sie standen und wie sie sie gelöst haben. Die Übersetzungen von Heines Texten ins Japanische, Spanische, Türkische, Arabische, Englische und Jiddische haben Ihnen ganz unterschiedliche Aufgaben gestellt. Z.B funktioniert Heines Ironie im Japanischen nicht, was zu Anpassungen führte. Im Türkischen wiederum gibt es keine Artikel, die ja das Geschlecht markieren. Daraufhin mussten die Geschlechtsmetaphern in einem Gedicht von Heine anders umgesetzt werden. Außerdem wurde aus Heines Morgenland und Abendland in der Türkischen Übersetzung die Ost- und die Westtürkei, weil es für die Zielgruppe besser funktionierte. Daran sieht man, dass Gedichte nicht einfach übersetzt werden, sondern eigentlich das Schreiben eines neuen Gedichts erfordern.
Philipp Kerkes
Alicia Weisberg
Über uns
Hi, wir sind Philipp und Alicia!
Im Rahmen der Veranstaltung "Wissenschaftskommunikation", angeboten von Frau Hauch, haben wir diese Seite erstellt, um dir den Campus ein wenig näher zu bringen und erlebbar zu machen. Vielleicht haben wir dir ja sogar Lust auf das Studium bei uns gemacht. :)
Am Campus gibt es immer wieder Neues zu entdecken: Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Strand handeln, der im Sommer ausgelegt wird oder um Glühwein im Winter, der einen von innen erwärmt.
Aber überzeuge dich doch selbst von dem, was der Campus zu bieten hat. Viel Spaß dabei!